Schmerzen im Hand- und Daumengelenk
Datum: | 01.04.2014 |
Name: | Patrick |
Im September 2013 fingen meine Probleme im rechten Handgelenk an. Bei Beugung des Handgelenkes nach innen Richtung äußerer Ellenbogen zog es ziemlich heftig. Mein Hausarzt hat mir Diclofenac verschrieben. Die Schmerzen wurden auch tatsächlich weniger, kamen aber schneller zurück als mir lieb war. Eine Woche später hat es dann auch links angefangen. Ich konnte kaum ein Buch halten, ohne das es im Daumen/-gelenk zog und schmerzte. An Kochen und andere Hausarbeiten war kaum noch zu denken. Mit der Zeit wurden die Schmerzen weniger und verschwanden nahezu. Kamen aber auch nach ein paar Tagen wieder zurück. Dann kam ein Kribbeln in beiden Unterarmen bis in die Daumen dazu. Röntgen hat auch nichts erbracht (Verdacht auf Daumensattelgelenksarthrose), Blutuntersuchung auch nichts (Verdacht auf Rheuma). Neurologe hat Nervenleitgeschwindigkeit gemessen, aber auch hier alles in Ordnung (Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom) Arzt meinte, Nerven wären einfach nur gereizt, hat mir dagegen Unterarmschienen verschrieben für die Nacht. Probleme waren auch hier wieder kurzzeitig weg und kamen dann verstärkt wieder zurück, Hausarzt schickt mich mit Verdacht auf Sehnenscheidenentzündung zum Orthopäden, aber konnte nicht bestätigt werden, Ibuprofen verschrieben. Auch hier keine Besserung. Habe mich zwischenzeitlich zwei Wochen krankschreiben lassen. Belastungen komplett zurück gefahren, Unterarmschienen beinahe ganztägig getragen, aber es hat sich kaum etwas verbessert. Durch die Schienen hatten sich meine Muskeln und Sehnen verkürzt, kleinste Tätigkeiten führten schnell zur Ermüdung der Gelenke. Schließlich diagnostizierte mein Arzt eine beidseitige Sehnenüberlastung und meinte ich solle alles machen und den Schmerz vermeiden. Da aber fast jede Tätigkeit mit den Händen zu Schmerzen führte, konnte ich mit dem Ratschlag nicht viel anfangen. Mit der Zeit zweifelte ich dann auch an meine eigene Heilungsfähigkeit und machte mir Gedanken um meinen Job.
Fing dann ganz leicht wieder an, besorgte mir eine Handballenauflage für Tastatur und Maus, hab die erste Zeit mit Schienen gearbeitet, was mich aber eher in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt hat. Die Maushandauflage hat auch nichts gebracht, hat die Schmerzen nur verstärkt. Langsam wurde ich immer verzweifelter, wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Dann endlich bin ich nach langer Recherche auf deine Seite gestoßen. Kein Arzt hatte mir zuvor empfohlen, Dehnübungen zu machen. Ich hab deine Seite quasi in einem Rutsch durchgeackert und alles in mich aufgesogen. Das Mauspad kam kurzerhand weg, die alte Maus auch, hab mir die Logitech-Mouse mit Trackball gekauft, die braucht man nicht bewegen, den Cursor kann ich ganz einfach mit dem Daumen steuern. Die alte Gelauflage vor der Tastatur hab ich auch ersetzt durch eine weichere Auflage von Speedlink. Deutlich angenehmer für die Handballen.
Bei schlechten Tagen habe ich mich einfach immer wieder durch deine Seite geklickt und die Hoffnung und Motivation war wieder da.
Seit ca. 1 Monat rege ich nun regelmäßig meine Durchblutung an (Kontrastbäder, ausschütteln, mit den Fäusten pumpen, Noppenball). Da ich kein wirkliches Kältegefühl habe, laufe ich auch das ganze Jahr durchgängig in kurzärmeligen Hemden herum. Und alle haben mir immer gesagt, ich hätte kalte Hände, dem hab ich aber nie Bedeutung beigemessen. Seit ich ne Fleecejacke habe, wurde es nach und nach immer besser. Pausen mache ich jetzt auch regelmäßig, Hände ausschütteln alle paar Minuten.
Jetzt werde ich noch meine schlechte Körperhaltung und damit verbundene Nacken- und Rückenschmerzen in Angriff nehmen und dann sollten die Probleme auf ein Minimum reduziert bzw. gelöst sein. Bin auf jeden Fall jetzt sensibler und aufgeschlossener diesem Thema gegenüber eingestellt. Früher habe ich auch gedacht - Ergonomie, wozu? Brauch ich nicht - bis man es dann irgendwann selber merkt. :)