Komisches Gefühl in der rechten Hand
Datum: | 19.02.2015 |
Name: | Anonym |
Als erstes möchte Ich dem Ersteller dieser Seite danken. RSI ist ein wirklich unbekanntes Thema.
Ich habe letzes Jahr meine Ausbildung zum Ergotherapeuten abgeschlossen. Wir lernten zwar, wie ein ergonomischer Arbeitsplatz auszusehen hat, über das Krankheitsbild RSI wurde uns allerdings nichts beigebracht.
Ich hatte mitten in meiner Ausbildung gemerkt, dass Ich noch einen anderen Weg einschlagen möchte (Musikpädagogik). Für die Aufnahmeprüfungen musste Ich viel vorbereiten. Leider fielen die Aufnahmeprüfungen in den gleichen Zeitraum wie die Abschlussprüfungen der Ergo-Ausbildung.
Ich hatte stundenlang Gitarre/Klavier geübt und zusätzlich viel handschriftlich auf Karteikarten zusammengefasst. An regelmäßige Pausen dachte Ich nicht, wollte es einfach nur schaffen.
Die Aufnahmeprüfung bestand Ich und bekam einen Studienplatz. Auch die Abschlussprüfungen der Ergotherapie absolvierte Ich gut.
Nachdem Ich alles geschafft hatte, bekam ich in meiner rechten Hand das Gefühl, diese nicht mehr richtig zu spüren....es war aber keine Taubheit in diesem Sinne...einfach ein "komisches Gefühl".
Des Weiteren taten mir in der Handinnenseite der rechten Hand genau die Übergänge der Fingergrundgelenke weh.
Ich dachte mir "Sehenscheidentzündung"...ist doch klar. Zuerst ging Ich zum "Hauarzt", welcher mir also eine Handgelenksbandage und Schmerzgel verschrieb(obwohl doch meine Finer wehtaten...aber egal)
Fast den ganzen Sommer über trug ich diese Bandage ohne Erfolg. Geübt hatte Ich aus Angst auch nicht mehr. Ich war in keiner Art massiv eingeschränkt,nur verfolgte mich die Angst, es könnte sich noch verschlimmern.
Aus diesem Grund besuchte Ich auch noch eine Handchirurgin. Diese wusste so recht auch keine Lösung, außer zu sagen "Sie wissen ja, was das jetzt für Ihre Karriere bedeutet".....
Ich bekam sinnlose Physiotherapie verschrieben, hatte aber nach den 6 Behandlungen nicht das Gefühl, es hätte sich gebessert.
Nun fing das Musikstudium an....Ich musste also wieder viel üben, was Ich auch tat. Es war mitterweile Oktober.
Durch Zufall entdeckte Ich dann diese Seite. Ich bin ziemlich froh darüber gewesen.
Die Dehnübungen brachten nach einer Woche eine wirkliche Besserung. Das hätte Ich nicht vermutet!
Ich entwicklte nun eine Art "Plan" das Problem zu lösen.
Als erstes übte Ich nie länger als 2 Stunden, aber mit ausreichend Pausen. Vor und nach dem Üben führte Ich immer die Dehnübungen für den rechten Unterarm, bzw. die Finger aus.
Anstatt die Straßenbahn zu nehmen, ging Ich vom Institut nach hause....dies war meine Art, sich zu bewegen, Joggen wollte ich nicht, bzw. versuchte Ich, aber war nichts für mich. Meine Computermaus ersetze Ich gegen ein Touchpad.
Als Ich mehr und mehr merke, dass trotz Üben eine Besserung eintrat, verschwanden meine Ängste nach und nach. Ich habe diese Seite aber immer wieder in schlechten Zeiten besucht. Auf vielen Seiten steht, dass es sich bei RSI um nicht mehr heilbare kleine Verletzungen handelt...das kann einen ganz schön beschäftigen...
Ende Januar 2015 konnte Ich nun keine großartigen Schmerzen mehr vezeichnen, lediglich am Zeigefinger war manchmal noch ein kleines "Zwicken" zu merken.
Im Großen und Ganzen hat mir die Seite sehr weitergeholfen. Ich weiß natürlich nicht, ob Ich wirklich an einer Form von RSI gelitten hatte, aber die Maßnahmen waren sehr hilfreich.
RSI sollte an Musikhochschulen/ Universitäten/ Ausbildungsstätten auf jeden Fall ein Thema sein. Musiker sollten darüber bescheidwissen und sich wie Sportler vor den üben dehnen, bzw. aufwärmen. Ich bin im Nachinein froh, dass es mich nicht so akut erwischt hatte, aber die Zeit war trotzdem nicht leicht für mich.