TV: Tennisarm (Epicondylitis)

Es muss nicht immer Tennis sein, wenn man sich einen so genannten „Tennisarm“ einfängt. Auch einseitige Tätigkeiten wie das Klicken mit der Computermaus, das Drehen eines Schraubenziehers oder sogar Stricken können dazu führen.

Im SWR Rheinland-Pfalz gab es gestern Abend einen 7-minütigen Bericht über Sehnenansatzschmerzen im Ellenbogen (Tennis- und Golferarm). Als Webstream noch bis zum 24.09. in der ARD Mediathek abrufbar.

Weitere Informationen zu den beschriebenen Schmerzen finden Sie natürlich auch auf meiner Tennisarm-Seite.

Jetzt auch als Buch erhältlich

Seitdem diese Website online ist, wurde ich regelmäßig gefragt, ob es Informationen zum RSI-Syndrom nicht auch in Form eines deutschsprachigen Buches gäbe. Da ich dies leider immer verneinen musste, habe ich vor ein paar Monaten angefangen, die gesammelten Tipps von der Website in ein Buchlayout umzuwandeln. Herausgekommen sind dabei 121 Seiten mit Informationen zum RSI-Syndrom. Statt des gewöhnlichen Softcovers habe ich mich für eine Spiralbindung entschieden, so dass insbesondere stark Betroffenen ein entspanntes Lesen und gleichzeitig auch das Nachvollziehen der bebilderten Übungen unabhängig vom Computer ermöglicht wird.

Mit Hilfe der ISBN (978-3-86582-914-6) ist es über jede Buchhandlung zu beziehen oder natürlich auch über Amazon

Klappentext:
„In diesem Buch finden Sie praxiserprobte Behandlungsmöglichkeiten des RSI-Syndroms (umgangssprachlich oft als Mausarm oder Tennisarm bekannt). Das RSI-Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedenartige Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Nerven, die meist durch vielfach wiederholte, gleiche Bewegungen entstehen. Das Buch behandelt insbesondere Möglichkeiten der Prävention und Behandlung von Überlastungsschmerzen im Oberkörper bei Personen, die viel am Computer arbeiten. Neben Hinweisen zur ergonomischen Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes finden Sie konkrete Tipps zu einer gesundheitsfördernden Arbeitsweise. Übungen zum Dehnen sowie zur Kräftigung der Muskulatur, Triggerpunktmassage und Nervenmobilisation werden bebildert erklärt. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den psychischen Folgen dieser langwierigen Erkrankung. Einleitend finden Sie allgemeine Informationen über das RSI-Syndrom und meinen persönlichen Erfahrungsbericht zu dieser Krankheit. Dieses Buch zur bereits bestehenden Internetseite www.repetitive-strain-injury.de entstand auf vielfachen Wunsch Betroffener. Durch seine praktische Spiralbindung ermöglicht es neben dem entspannten Lesen auch das gezielte Nachschlagen unabhängig vom Computer.“

Biofeedback-Gerät Statik-Relax

Im April habe ich auf dem Gesundheitstag der Hamburger Wirtschaft erstmals von dem Biofeedback-Gerät Statik Relax des deutschen Herstellers Thumedi erfahren (Vertrieb über Sieso). In diesem Eintrag möchte ich das Gerät kurz vorstellen; allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es persönlich noch nicht getestet habe. Wenn ich es selber mal ausprobieren kann, werde ich selbstverständlich einen ausführlichen Bericht nachliefern.

thumedi statik relax

Interessant ist es vor allem für Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Arbeitsmediziner, die regelmäßig Arbeitsplätze begutachten bzw. Kontakt zu Personen haben, bei denen bereits beruflich bedingte Überlastungsschmerzen auftreten. Auch „beratungsresistenten“ Personen kann so objektiv ihre (Über)belastung aufgezeigt werden.

Statik Relax

Mit dem abgebildeten kleinen Gerät lässt sich dazu die Muskelaktivität bei PC-Arbeit messen. Es wird entweder auf dem Unterarm oder im Nackenbereich befestigt und sendet fortlaufend Informationen zur Muskelanspannung per Bluetooth an ein Kontrollprogramm auf PC oder PDA. Dabei unterscheidet das Gerät zwischen Entspannung, förderlichen Belastungen (langsam dynamisch) und schädlichen Belastungen (statisch bzw. schnell dynamisch). Die gemessenen Werte werden kumuliert und das Programm errechnet daraus das individuelle RSI-Risiko.

thumedi statik relax pc auswertung

Nach zu langer Belastung meldet sich das Programm mit einem roten Smiley (siehe links oben) – Zeit für eine Pause bzw. andere Tätigkeit.

Weitere Informationen finden Sie bei Sieso (Informationen und Bestellmöglichkeit).

Psychosomatische Erkrankungen und chronische Rückenschmerzen

Übermorgen (Donnerstag, 18.06.2009) geht es von 15.00 – 16.00 Uhr im WDR in der Sendung „Planet Wissen“ um psychosomatische Erkrankungen.

Wie die Zusammenhänge genauer aussehen, welche medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse es heute gibt … weiterlesen

Von 21.00 – 21.45 Uhr behandelt die Sendung „Hauptsache gesund“ im MDR das Thema chronische Rückenschmerzen (insbesondere Bandscheibenprobleme).

Die Ursachen von chronischen Rückenschmerzen sind vielfältig. Verspannungen, Verkrümmungen oder Verschleiß im Bereich der Wirbelsäule stecken in den meisten Fällen hinter den Beschwerden… weiterlesen

Haider Bioswing 460 Test

Vielen Dank an Haider Bioswing für die Zusendung des Bürostuhls Bioswing 460 in der Bestseller-Konfiguration.

Serienausstattung
– Stufenlos verstellbare Sitzhöhe von 42 – 52 cm
– Höhen- und neigungsverstellbare Rückenlehne (mit Permanentkontakt oder stufenlos)
– Sitzneigung einstellbar (mit Permanentkontakt oder stufenlos)
– Abstand der Sitzfläche zur Rückenlehne in 5 Stufen einstellbar (Sitztiefenverstellung von 46 – 52 cm)
– Automatische Synchronisation von Sitzfläche und Rückenlehne (TrainBackMatic) inklusive Rückendruckeinstellung von 50 – 150 kg
– Lumbalstütze im Rückenpolster mit stufenlos einstellbarer Wölbung
– Bioswing-Sitzwerk („Unterbau“) in schwarz und chrom
– Fußkreuz Alu-schwarz, 65 cm
– Rollen schwarz, 5 cm

Bestseller-Konfiguration (zusätzlich zur Serienausstattung)
– Höhenverstellbare Armlehnen (1F)
– Nackenstütze (Neigung und Höhe einstellbar)
– Fußkreuz Alu-poliert anstatt Alu-schwarz
– Rollen chrom anstatt schwarz

haider bioswing 460

Basisfunktionen
Der Haider Bioswing 460 ermöglicht es dem Nutzer, den Stuhl auf seine Körpermaße, Schreibtischhöhe sowie individuelle Vorlieben einzustellen. Dazu gehören u.a.: Höhe und Neigung der Sitzfläche, Abstand der Sitzfläche zur Rückenlehne sowie Höhe und Neigung der Rückenlehne. Diese Basisfunktionen sollte jeder vernünftige Stuhl bieten.

Erweiterte Funktionen
Zur Unterstützung der natürlichen S-Form der Wirbelsäule sind die meisten Stühle im Bereich der oberen Lendenwirbel leicht gebogen. Die Wölbung der sogenannten Lumbalstütze lässt sich beim Bioswing mit einem Drehrad an der Seite der Rücklehne (siehe Bild unten) stufenlos einstellen.
Ein Manko vieler anderer Stühle ist, dass sie zwar eine variable Neigung der Rückenlehne ermöglichen (aktives Sitzen), der Gegendruck aber nicht eingestellt werden kann. Während leichtgewichtige Nutzer so dauerhaft in einer aufrechten Haltung verharren müssen, gibt die Rückenlehne bei schwereren Personen nach und neigt sich beim Anlehnen maximal nach hinten. Bei normaler Sitzhaltung sollte sich die Rückenlehne in einer neutralen Stellung befinden, also weder ganz nach vorne, noch ganz nach hinten geneigt sein. Mit einer leichten Verlagerung des Körpers in eine Richtung sollte man die Neigung der Rückenlehne stufenlos verändern können. Ein „neutraler“ Rückendruck lässt sich beim Bioswing für Personen von 50 bis 150 kg passgenau einstellen. Durch die „TrainBackMatic“ genannte Synchronisation von Sitzfläche und Rückenlehne neigt sich die Sitzfläche beim Zurücklehnen leicht nach hinten mit, so dass man nicht aus dem Stuhl rutscht. Ich empfand es als sehr angenehm, mehrmals am Tag zwischen beweglicher und festgestellter Rückenlehne zu wechseln.

haider bioswing 460 seitlich

Spezialfunktionen
Auf diesem Bild fallen einem sofort die vier schwarzen, senkrechten Stäbe ins Auge. Sie sind das eigentliche Highlight des Bioswing 460: die Sitzfläche und das Sitzwerk sind nicht starr mit dem Unterbau verbunden, sondern über diese beweglichen Stäbe frei aufgehängt. Das hat den Effekt, dass sich die Sitzfläche selbst bei kleinsten Gewichtsverlagerungen des Oberkörpers leicht bewegt. Auch bei festgesteller Rückenlehne ist so eine Art aktives Sitzen möglich. Die Ausgleichsbewegungen trainieren kleine Muskeln im Bereich der Wirbelsäule, die sich bei dauerhaftem, statischem Sitzen mit der Zeit zurückbilden würden. Die Folgen wären eine instabile Wirbelsäule und oft auch Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich. Zusätzlich versorgen die leichten Bewegungen die Bandscheiben mit Nährstoffen und vermindern so die Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls. Auch werden durch die Ausgleichsbewegungen vermehrt Signale zum Gehirn geschickt und aktivieren dort Nervenzellen. So sollen Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit trainiert und Ermüdungen entgegengetreten werden.

haider bioswing 460 handbuch

Einstellhilfe
Das zwölfseitige Begleitheftchen erklärt alle Einstellmöglichkeiten anschaulich in der Reihenfolge, in der man den Stuhl auf seine individuellen Bedürfnisse anpassen sollte. Interessierte finden auf der Homepage des Herstellers die komplette Bedienungsanleitung als PDF.

haider bioswing 460 unterseite

Von unten erkennt man die kleinen Einstellhebel an den Seiten sowie die große rote Feder mit Stellrad zur Regulierung des Rückendrucks.

Armlehnen
Armlehnen sollten sich möglichst nah am Körper befinden, damit die Arme in einer entspannten Stellung abgelegt werden können. Da die Schulterweite eines jeden Menschen unterschiedlich ist, sollten sich die Armlehnen in der Breite verschieben lassen. Selbst die von mir getesteten und auf der Homepage nur als höhenverstellbar beworbene Armlehnen 1F lassen sich laut Handbuch “durch die Langlochführung am Träger in der Breite regulieren”. Geringe Anpassungen lassen sich durch einfaches Lösen der beiden Schrauben erreichen. Ein weiteres Verschieben nach innen oder außen ist jedoch auch möglich, indem die etwas versteckt unter dem Stoffbezug liegenden zwei weiteren Gewindelöcher (im Bild rot markiert) genutzt werden.

haider bioswing 460 breite armlehnen einstellen

Nachdem man die Auflageflächen der Armlehnen abgeschraubt hat, lassen sie sich in der Tiefe verstellen und drehen. Auf dem Foto sehen Sie die in meinen Augen bequemste Stellung: weit nach hinten geschoben und nach innen gedreht, so dass man sehr nah an den Schreibtisch heranfahren kann und zwischendurch die Arme auf den Oberschenkeln ablegen kann, ohne dabei die Ellenbogen gegen die Armlehnen drücken zu müssen.
Falls der Stuhl von mehreren Personen genutzt werden soll, bieten sich die multifunktionalen Armlehnen 4F an. Sie können schnell – da keine Schrauben gelöst werden müssen – an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden.

haider bioswing 460 armlehnen

Kopfstütze
Am ersten Tag hatte ich die Kopfstütze noch als verzichtbares „Extra“ gesehen. Nach ein paar Testtagen hat sich meine Einstellung aber grundlegend geändert: Sich zwischendurch einfach mal für einen Moment zurücklehnen zu können, wird durch die Kopfstütze deutlich entspannender gestaltet.

Preis
„Gute Qualität hat seinen Preis“, dieser Spruch gilt insbesondere bei ergonomischen Bürostühlen. Die von mir getestete Bestsellerkonfiguration des Haider Bioswing 460 wird mit einem Listenpreis von 1500€ geführt. Ohne Armlehnen, Nackenstütze, poliertem Alu-Fußkreuz und mit etwas günstigerem Polsterbezug kostet er immerhin noch 1200€.

Positv
– Sehr viele Möglichkeiten zum Anpassen an den eigenen Körper
– Ausgleichsbewegungen kräftigen Muskulatur, versorgen Bandscheiben mit Nährstoffen, bekämpfen Müdigkeit und wirken so leistungssteigernd
– Synchronisation von Sitzfläche und Rückenlehne (TrainBackMatic) mit einstellbarem Rückendruck unterstützt ein aktives Sitzen
– Sehr gute Fertigungsqualität

Negativ
– Nicht ganz ausreichende Einstellmöglichkeit der Sitzflächenneigung nach vorne
– Hoher Preis

Weitere Testberichte / Erfahrungen
Aus einer im März 2008 abgeschlossenen Studie des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung BGIA mit 40 Testpersonen ging der Bioswing 460 als klarer Sieger unter den getesteten Bürostühlen hervor. Weitere Informationen finden dazu Sie auf dieser Seite.

Günstigere Alternative
Das günstigste Modell ist der Bioswing 350 zu einem Listenpreis von 660€. Verzichten muss man hierbei auf die Einstellmöglichkeit der Lumbalstütze, Armlehnen, automatischer Synchronisation von Sitzfläche und Rückenlehne sowie die Kopfstütze. Bis auf die Kopfstütze lassen sich diese Extras jedoch auf Wunsch einzeln nachrüsten.
Ob eine Halbierung des Preises diese Abstriche wert sind, können Sie am besten durch vergleichendes Probesitzen in einem Fachgeschäft herausfinden. Ich würde auf diese Ausstattung allerdings nur sehr ungerne verzichten, dafür verbringe ich einfach zu viel Zeit am Schreibtisch.

Fazit
Mit meinem bisherigen Arbeitsstuhl bin ich eigentlich jahrelang gut klargekommen. Nachdem ich nun aber vier Wochen lang den direkten Vergleich hatte, könnte ich mir eine Rückkehr nur sehr schwer vorstellen. Insbesondere der verstellbare Rückendruck und die freie Aufhängung der Sitzfläche machen den großen Unterschied. Erst mit ihnen ist ein wirklich aktives Sitzen möglich und die ideale Voraussetzung dafür geschaffen, sich am Ende des Arbeitstages körperlich fast genau so frisch zu fühlen, wie am Morgen.
Der Haider Bioswing 460 hat den Ergonomie-Test mit Leichtigkeit bestanden, so dass ich ihn auch als Empfehlung auf die Hauptseite übernommen habe.

Aktueller Preis des Bioswing

Bericht über chronische Schmerzen im MDR

Schmerz entsteht durch Verletzungen, Hitze, Kälte oder auch durch Druck. Halten die Schmerzen jedoch länger als sechs Monate an, werden sie als chronisch bezeichnet – und dieser chronische Schmerz hat dann keine biologisch sinnvolle Warnfunktion mehr. Er ist zur Krankheit selbst geworden. Betroffene leiden schwer und vor allem auch lange, bis sie endlich jemanden finden, der ihnen helfen kann.

Morgen (Dienstag), 05.05.2009, 17:35 – 18.00 Uhr im MDR

(edit)
Es kam tatsächlich von einem Anrufer die Frage nach Tennis- bzw. Golferarm-Schmerzen. Der einzige Rat des „Experten“ war allerdings die Überprüfung der Halswirbelsäule bzw. der Gang zum Osteopathen…

Wacom Bamboo Test

Hinweis: Inzwischen ist das Nachfolgemodell des Wacom Bamboo erschienen. Neben der Stifteingabe ist nun wahlweise auch eine Nutzung mit den Fingern möglich (Multi-Touch).

Vielen Dank an Wacom für die Zusendung des Grafiktabletts Bamboo.

Bei der Nutzung einer Standardmaus verdreht man den Unterarm, damit die Hand parallel zur Tischoberfläche liegt. Elle und Speiche liegen nicht mehr parallel übereinander und die gesamte Unterarmmuskulatur befindet sich in einer permanenten Anspannung. Mausklicks erhöhen die Belastung und führen so nach einigen Jahren u.U. zu Schmerzen.
Um diese unglückliche Haltung zu korrigieren, gibt es zahlreiche Alternativen zur normalen Maus. Die Grafik links oben zeigt eine zur Seite geneigte Maus, mit der ich schon seit vielen Monaten bequem arbeiten kann. Allerdings gibt es nicht nur solche geneigten Mäuse, sondern auch grundsätzlich anders geformte Eingabegeräte. Dazu zählt z.B. ein Stift-basiertes Grafiktablett. Die grundsätzliche Idee ist leicht erklärt: mit einem speziellen Stift fährt man über eine im Einsteigersegment etwa postkartengroße Fläche und genau diese Bewegung vollzieht auch der Mauszeiger auf dem Bildschirm. Eigentlich für Grafiker gedacht, kann ein Grafiktablett auch RSI-Beschwerden verhindern bzw. lindern, da der Stift wie ein ganz normaler Kugelschreiber gehalten wird und so wie bei einer ergonomischen Maus einen unverdrehten Unterarm ermöglicht. Der Stift muss in einem Abstand von maximal 3 mm zum Grafiktablett gehalten werden, das Berühren führt einen Mausklick aus.

wacom bamboo lieferumfang

Zum Lieferumfang des Wacom Bamboo gehören: Das Grafiktablett in schickem schwarz, der entsprechende Stift, ein Stifthalter, USB-Kabel, Treiber-CD und das Programm JustWrite Office zum Erstellen von Anmerkungen in Microsoft Office Dokumenten.

wacom bamboo

Nach Anschluss des USB-Kabels hat mein Windows Vista das Grafiktablett erkannt und ich konnte es sofort ohne zusätzlichen Treiber nutzen. Die Installation des mitgelieferten Treibers ist aber trotzdem sinnvoll, da man nur mit ihm spezielle Einstellungen vornehmen kann. Die aktuellste Version gibt es hier.

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Der Stift kann zwischendurch stehend oder liegend im mitgelieferten Halter untergebracht werden.

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Am oberen Rand befindet sich ein „Touch Ring“, mit dem am man entweder zoomen oder scrollen kann (einstellbar). Die umliegenden vier Tasten lassen sich frei konfigurieren.

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Das Bamboo kennt zwei verschiedene Modi: Stiftmodus und Mausmodus. Im Mausmodus verhält es sich wie eine normale Maus. Der Stift kann bis an den Rand geführt, hochgehoben und zum Ausgangspunkt geführt werden. Die Position des Mauszeiger verändert sich bei diesem Versetzen nicht (relative Positionierung).

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Im Stiftmodus (absolute Positionierung) bildet das Tablett den Bildschirm ab. Setzt man den Stift in die linke obere Ecke, springt auch der Mauszeiger auf dem Bildschirm in die linke obere Ecke. Man kann konfigurieren, ob der gesamte Bildschirm oder nur ein Teil abgebildet werden soll. Auch kann die nutzbare Fläche beliebig verkleinert werden. Ich nutze z.B. zwei Bildschirme und in diesem Fall ist es sinnvoll, den nutzbaren Bereich an das Format der beiden nebeneinander liegenden Bildschirme anzupassen (siehe Bild).

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Zum Verschieben des Mauszeigers muss der Stift wenige Millimeter über dem Tablett gehalten und verschoben werden. Dabei kann die Hand aufliegen, da nur die Stiftspitze registriert wird. Durch ein Verschieben des Stiftes bei gleichzeitig mit dem Daumen gedrückter Taste kann man durch Dokumente und Internetseiten scrollen. Die zweite Taste am Stift führt einen Rechtsklick aus. Berührt die Stiftspitze das Tablett, erfolgt ein Linksklick. Für einen Doppelklick berührt man zweimal hintereinander das Tablett. Im Stiftmodus kann man die Spitze auch für etwa eine Sekunde absetzen, um einen Rechtsklick auszuführen. Leider funktioniert diese praktische Hilfe nicht im Mausmodus.

Arbeitet man im mittleren Bereich des Bamboo, liegt das Handgelenk unangenehm auf der Kante (siehe Foto). Deshalb habe ich überwiegend den Mausmodus genutzt, da ich dort mein Handgelenk voll auf dem Tablett abstützen und nur im oberen linken Bereich arbeiten konnte.

Erstaunt war ich über die kurze Eingewöhnungsphase. Bereits nach zwei Tagen konnte ich annähernd genauso schnell wie mit einer Maus arbeiten. Insbesondere bei der Grafikbearbeitung in Photoshop & Co zeigt das Wacom Bamboo seine Stärken: das Arbeiten ist schneller, präziser und viel entspannter als mit einer Maus. Beim Zeichnen verändert unterschiedlicher Druck die Strichstärke.

Betrachtung unter ergonomischen Gesichtspunkten

Beginnen möchte ich mit dem Verweis auf zwei ähnliche Studien, in denen mittels der Elektromyografie (EMG) die Muskelnaktivität bei der Nutzung verschiedener Eingabegeräte gemessen wurde. Das Universitätsklinikum Rotterdam geht auf Seite 41/42 auf ein Grafiktablett ein und die Ergebnisse der Studie der TU Darmstadt finden Sie hier.  Die Uni Rotterdam ermittelt bei der Nutzung eines Grafiktabletts eine nur geringfügig geringere Belastung als bei einer Standardmaus. Andere ergonomischen Mäuse schneiden deutlich besser ab. Die TU Darmstadt vergleicht das Grafiktablett leider nur mit einer herkömmlichen Maus, interessanter wäre ein Vergleich mit anderen ergonomischen Eingabemöglichkeiten gewesen. Das Grafiktablett belastet die Muskulatur laut dieser Studie deutlich weniger als eine normale Maus.
Wer hat nun Recht? Ich weiß es nicht, aber nach meinen eigenen, natürlich subjektiven Tests verschiedener Eingabegeräte, liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

Pro

  • Gewohnte Armhaltung wie beim Schreiben
  • Kein Verdrehen des Unterarms
  • Beanspruchung verschiedener Muskeln
  • Keine herkömmliche Klickbewegung
  • Für Links- und Rechtshänder geignet
  • Ermöglicht sehr präzises Arbeiten in Bildbearbeitungsprogrammen

Kontra

  • Dauerhafte Muskelspannung durch das Halten des Stiftes über dem Tablett
  • Für das Handgelenk unangenehme Tablett-Kante
  • Doppelbelastung für Vielschreiber
  • Stift könnte etwas dicker sein

Fazit

Betroffenen, die häufig mit Bildbearbeitungsprogrammen arbeiten, gebe ich eine ganz klare Kaufempfehlung. Mit der Präzision einer gewohnten Handhaltung lässt sich hier viel eleganter arbeiten als mit einer normalen Maus. Auch bei gewöhnlichen Tätigkeiten sehe ich Vorteile im Vergleich zu einer Standardmaus. Allerdings empfand ich die längere Nutzung des Tabletts etwas anstrengender als die Kombination einer ergonomischen Maus mit meinem Autoklick-Programm.
Eine der wichtigsten Punkte bei der Prävention und Behandlung des RSI-Syndroms ist die Abwechslung. Wer täglich noch relativ viel mit der Hand schreibt, der sollte bei der PC-Nutzung nicht dauerhaft die gleiche Handhaltung einnehmen. Allerdings spricht nichts gegen eine wechselnde Nutzung von ergonomischer Maus und Grafiktablett.

Hinweis: Inzwischen ist das Nachfolgemodell des Wacom Bamboo erschienen. Neben der Stifteingabe ist nun wahlweise auch eine Nutzung mit den Fingern möglich (Multi-Touch).